Kirche und Politik

Kirche und Politik

Es ist sonnenklar,
dass gesellschaftliche Handlungsrichtlinien vernünftig zu begründen sind
und einsichtig darzulegen sind.
Kaum einer kommt auf die Idee,
Ethik von Gott her direkt abzuleiten.

Es ist eindeutig,
dass die Kirchen eine Stimme von vielen in der Gesellschaft sind,
und wie alle andern sich einbringen können.
Kaum eine kommt auf die Idee,
sich als besser oder überlegen zu verstehen.

Es ist unbestritten,
dass biblische Texte auf dem Hintergrund ihrer Entstehung zu lesen sind
und keine direkten Rezepte für heutige politische Fragen liefern.
Kaum einer kommt auf die Idee,
aus der Bibel eins zu eins tagespolitische Maximen abzuleiten.

Es ist einsichtig,
dass ein gesellschaftliches Miteinander immer auf Kompromissen aufbaut und dieser Konsens politisch auszuhandeln ist.
Kaum eine kommt auf die Idee,
es gebe einen Weg an diesen kleinen Schritten vorbei.

Es gehört zur Aufgabe der Kirchen
überlegt,
als eine gesellschaftliche Kraft von vielen,
an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken.

PS: Es gibt eine lange Tradition der kirchlichen Soziallehre mit einer dreistufigen Methodik:
1. Sehen: genau hinsehen, analysieren, Sachkenntnis aneignen
2. Urteilen: gemäss den Grundwerten Personalität, Gemeinwohl, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit
3. Handeln: aktiv auf den verschiedensten Ebenen – als Einzelperson, als Organisation, als Staat, als Weltgemeinschaft