Gut so

Gut so

Von „männlich und weiblich“
reden die alten Schöpfungs- und Tauftexte.
Nicht von „Mann und Frau“.
Nicht von zwei Formen des Menschseins allein.

„Männlich und weiblich“
lässt Raum für eine Vielfalt
an geschlechtlicher Identität und Orientierung,
lässt Raum für eine Vielfalt,
die erst in jüngerer Zeit eingehend bedacht wird.

Dass „männlich und weiblich“
gleichwertig und gleichberechtigt sind,
dass diese Vielfalt und Verschiedenheit gut so ist,
auch davon reden die alten Schöpfungs- und Tauftexte.

Gut so,
dass es verschiedene,
gleichberechtigte Formen des Menschseins gibt.

Darum lässt sich frei damit umgehen,
dass vieles, was als männlich oder weiblich gilt,
durch die Kultur, die Gesellschaft,
durch Bilder und Vorstellungen geprägt ist.

Darum lässt sich frei damit umgehen,
dass es Menschen gibt,
bei denen aufgrund der Biologie
nicht eindeutig ist, ob sie Mann oder Frau sind.
Dass es Menschen gibt,
deren biologische Ausprägung
oder deren von andern zugewiesenes Geschlecht
nicht dem entspricht, als was sie sich selber empfinden.
Dass es Menschen gibt,
die sich weder als Mann noch Frau sehen,
oder wechselnd als Mann oder Frau
oder als etwas Drittes.

Darum lässt sich frei damit umgehen,
dass es Menschen gibt,
die sich zum andern Geschlecht hingezogen fühlen,
oder zum eigenen,
oder zu beiden,
oder zu gar keinem.

Gut so,
dass es verschiedene,
gleichberechtigte Formen des Menschseins gibt.

(Sonntag 11C; Gen 1, Gal 3)