Neu gesagt

Neu gesagt

Da stehen sie
und sagen die alten Worte
neu.

Sie sagen sie
dem neu getauften Kind,
denen, die gekommen sind,
und wohl ein wenig auch sich selbst.
Drei Jugendliche,
fünfzehn-, sechzehn- und siebzehnjährig.

Vom Namen spricht die junge Frau.
Vom Leben, unverwechselbar,
wertvoll,
schon immer und auf immer.
Ohne sich beweisen zu müssen,
ohne zuerst leisten zu müssen.
«Einfach, weil es dich gibt»,
sagt sie.

Von Heimat spricht der junge Mann.
Daheim.
Dass alle Güte,
alles, was anrührt,
alles, was geschenkt,
seinen Platz hat
tief drinnen,
unzerstörbar.
«Zuhause sind, die ihr Heim in sich tragen»,
sagt er.

Von Liebe spricht die andere junge Frau.
Zuwendung,
die nicht schont,
die ehrlich ist,
die zumutet,
die Unbequemes wagt.
Weil das die Beziehung nicht gefährdet
und das Einvernehmen nicht schmälert.
«Machbar ist das nicht, es reift durch Zeit und Geduld»,
sagt sie.

Alte Worte
von jungen Menschen
neu gesagt.

(Pfarreigottesdienst mit Taufe, Jes 43)