Ein orientalischer Geschichtenerzähler

Ein orientalischer Geschichtenerzähler

Er redete nur in Gleichnissen mit ihnen – der Mann aus Nazareth.
Vom Guten, das unbemerkt geschieht, wie das Reifen des Korns auf dem Feld.
Von den kleinen, verheissungsvollen Anfängen, senfkorngleich.

Er redete nur in Gleichnissen mit ihnen – der Mann aus Nazareth.
Da, wo es um das Innerste geht, um Gott, um die Liebe, um den Sinn, um das, was reifen und sich zeigen will.
Da braucht es Platz, Weite und Spielraum.
Da braucht es Bilder, Melodien und Dichtung.

Er redete nur in Gleichnissen mit ihnen – der Mann aus Nazareth.
Gut kommen Menschen sonntags zusammen,
nicht um Vorträge und Belehrungen zu hören,
sondern um Geschichten zu hören, Bilder zu sehen, Melodien zu hören und Brot zu teilen.

Er redete nur in Gleichnissen mit ihnen – der Mann aus Nazareth.
Und angesichts von grösser werdenden Konzernen, wachsenden Verkehrsströmen, anschwellenden Geldflüssen und unglaublichen Datenmenge, hätte der orientalische Geschichtenerzähler heute gewiss ein Gleichnis vom kleiner werden, von einem menschengemässen Kleineren erzählt.
(11. Sonntag im Jahreskreis, Mk 4)