
Ein Fest der Demokratie
Pfingsten – ein Fest der Demokratie.
So malt es die Pfingsterzählung aus:
Frischer Wind das ganze Haus durchwehend,
in jedem und jeder eine Flamme der Begeisterung,
alle mit Energie erfüllt.
Pfingsten – ein Fest der Demokratie
Demokratien sind in Frage gestellt.
Durch diktatorische Machthaber.
Durch Gewalt gegen Politiker:innen.
Durch undurchsichtige digitale Beeinflussung.
Darum ist es gut, Pfingsten zu feiern.
Pfingsten – ein Fest der Demokratie.
Demokratien sind weiterzuentwickeln.
Sie wollen immer neu angepasst,
kontinuierlich erweitert,
stetig verbessert werden*.
Darum ist es gut, Pfingsten zu feiern.
Pfingsten – ein Fest der Demokratie.
Auf vielen innerkirchlichen Ebenen herrscht ein absolutistischer, monarchischer Geist:
ohne Mitsprache,
ohne Beteiligung,
ohne Gewaltentrennung.
Darum ist es bitternötig, Pfingsten zu feiern.
Pfingsten – ein Fest der Demokratie.
Rechte und Pflichten für jede und jeden,
Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit,
Mitsprache und Mitbestimmung.
Demokratie – eine dem Christentum gemässe Organisationsform.
(Pfingsten 2024, Apg 2)
PS: Oder mit andern Worten gesagt: „Die Unmittelbarkeit des Verhältnisses zu Gott ist jedem Menschen gegeben und damit die Demokratie im Tiefsten gegründet.“(Leonhard Ragaz)
* Als Beispiel die Entwicklung des Stimmrechts in der Schweiz:
1848 in der Bundesverfassung verankert. Ausgeschlossen sind neben den Frauen auch alle, die kein Geld haben, die Steuerschulden haben, die wegen einer Straftat verurteilt sind.
1971 kommt das Frauenstimmrecht und eine Verurteilung bzw. prekäre finanzielle Verhältnisse sind kein Ausschlussgrund mehr.
1991 wird das Stimmalter von 20 auf 18 Jahre gesenkt.
Einzelne Kantone und Gemeinden führen das Stimmrecht für Ausländer und Ausländerinnen ein, der Kanton Glarus Stimmrechtsalter 16.
2024 lehnt das Parlament für die nationale Ebene Stimmrechtsalter 16 ab.
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