Alle lieben?
Alle achten?
Alle schätzen?
Alle gern haben?
Auch die, welche man nicht so mag?
Auch die, welche einem unsympathisch sind?
Auch die, mit denen man lieber nichts zu tun hat?
Auch diejenigen, die einem Steine in den Weg legen?
Auch diejenigen, die einem provozieren?
Auch diejenigen, die einem nerven?
Das ist eine Provokation.
Das ist eine Schuhnummer zu gross.
Das ist eine Überforderung.
Und – es gibt Situationen, wo das nicht geht,
wo das nicht angebracht ist,
wo das nicht angemessen ist.
Dort, wo es geht,
ist das Achten möglicherweise alltäglicher als gedacht.
Dort, wo es angebracht ist,
ist das Wertschätzen möglicherweise unspektakulärer als vermutet.
Dort, wo es angemessen ist,
ist das Gernhaben möglicherweise praktikabler als befürchtet.
Es könnte heissen,
in der anderen auch den Menschen zu sehen
und nicht nur das, was sie tut
und was sie getan hat.
Es könnte heissen,
im andern auch den Menschen zu sehen,
der beachtet,
verstanden
und angenommen sein will.
Es könnte heissen,
in der andern auch den Menschen zu sehen,
der anders werden kann,
der eine Chance verdient,
der eine Zukunft hat.
Erzwingbar ist das nicht,
manchmal aber unverdient da.
Vollständig, sofort und bleibend machbar ist das nicht,
manchmal aber in kleinen Schritten realisiert.
(1. Advent 2024, 1 Thess 3,12)