Zurückhaltung und Scheu

Zurückhaltung und Scheu

Zurückhaltung und Scheu sind angebracht im Sprechen von Gott.
Alles Nachdenken, Schreiben und Sprechen ist ein Versuch, eine Annäherung.
Die biblische Tradition erinnert daran:

a) Die Geschichte mit den zehn Geboten, welche das Bilderverbot enthält. Es ermuntert, sich Gott nicht gefügig zu machen, nach eigenen Interessen. Gott nicht einzusperren in Definitionen, Rituale, Religionen, Dogmen, Bilder.

b) Die Geschichte vom Dornbusch, wo sich Gott weigert zu sagen, wie er heisse. «Ich bin der, der ganz einfach da ist» wird das geheimnisvolle Wort Jahwe übersetzt. «Jahwe» wird im jüdischen Kontext nie ausgesprochen und immer umschrieben, z.B. mit «die Ewige», «der Herr», «der Name».

c) Die Geschichte mit dem vorüberziehenden Gott, wo Mose erfährt, dass er Gott nicht von Angesicht zu Angesicht könne, sondern immer nur dessen Rücken zu Gesicht bekomme. Ahnungen Gottes sind Deutungen im Nachhinein, sind Versuche, Erlebtes zu deuten.

Nicht abbilden, nicht mit Namen festlegen, erst im Nachhinein verstehen – diese Wegweiser legt die Bibel.
Zurückhaltung und Scheu gehören zum Nachdenken über Gott.

(Ex 20, Ex 3, Ex 33)