Weit und frei
Es ist so: Von Kindern, die im gleichen Haushalt aufwachsen, ist das eine empfänglich für Religiöses und das andere überhaupt nicht.
Es ist so: Unter Geschwistern tritt die eine aus der Kirche aus und der andere engagiert sich ehrenamtlich in einer Kirchgemeinde.
Es ist so: Eltern, die sich als Atheisten bezeichnen, haben Kinder, die sich als glaubende Christen verstehen.
Ist das alles vorausbestimmt?
Ist das ganz frei entschieden?
Wohl beides nicht.
Worauf jemand vertraut, was und wie jemand glaubt,
das kann man nicht machen,
darüber kann niemand verfügen,
das kann niemand verordnen oder erzwingen.
Das gibt eine doppelte Weite und Freiheit:
Zum einen kann sich der Glaube verändern – verloren gehen, entdeckt werden, verschüttet werden, wichtiger werden, in den Hintergrund geraten.
Zum andern gibt es neben Konfessionen und Religionen unzählige weitere Wege zu einem erfüllten Leben.
(21. Sonntag im Jahreskreis B, Jos 24, Joh 6)