Zu Gast

Zu Gast

Gastfreundschaft der Gedanken.
Dem fremden Gedanken Raum geben.
Der ungewohnten Idee Platz lassen.
Das überraschende Argument mit offenem Geist aufnehmen.
Und bereichert werden.

Gastfreundschaft der Worte.
Dem Erzählen Raum geben.
Dem Berichten Platz lassen.
Die Worte mit offenem Ohr wahrnehmen.
Und bereichert werden.

Gastfreundschaft der Werke.
Mit einer Einladung Raum geben.
Am Tisch Platz lassen.
Mit offenen Armen bewirten.
Und bereichert werden.

Bereichert,
weil Gäste Wichtiges entdecken lassen,
weil Gäste auf die Sprünge helfen,
weil Gäste auf Entscheidendes hinweisen.

Bereichert,
weil in der Begegnung manches klarer wird,
weil im Gespräch manches deutlicher wird,
weil im Austausch manches aufgeht.

Bereichert durch Gastfreundschaft.
Unbemerkt Engel beherbergen,
nennen das die Schriften.
Im Gast Gott selber aufnehmen,
nennen das die Schriften.
In Gedanken, Worten und Werken.

PS: Wie in der Gastgeschichte
vom Paar, dem neues Leben angekündigt wird,
von Abraham und Sara mit den drei Gästen unter der Eiche.
Wie in der Gastgeschichte
vom Betrüger, der Wiedergutmachung ins Auge fasst,
vom Zöllner Zachäus mit dem Gast aus Nazareth.
Wie in der Gastgeschichte
von den Trauernden, denen die Augen aufgehen,
von den Emmausjünger mit dem Gast auf dem Trauerweg.

(13. Sonntag A, Gen 18, Mt 10, Lk 19, Lk 24, Hebr 13)