Unsicher

Unsicher

Unsicher
– so ist die Zeit.
Der technologische Wandel geht sehr schnell.
Unablässig ist Neues zu lernen und zu bewältigen.
Vieles ändert sich rasant.

Unsicher
– so ist die Zeit.
Migriert? Einheimisch? Oder nochmals anders?
Männlich? Weiblich? Oder nochmals anders?
Mensch? Roboter? Oder nochmals anders?

Unsicher
– so ist die Zeit.
Institutionen,
soziale Netze,
solidarische Gemeinschaften
verlieren an Bedeutung.

Unsicher
– so ist die Zeit, auch in den Kirchen.
Die Flucht zurück in eine triumphale Herrschaftskirche ist kein Weg.
Die Flucht zurück in eine familiäre Mitmachkirche ist kein Weg.
Die Flucht zurück in eine sozialkritische Basiskirche ist kein Weg.

Der Glaube ist kein Schutzschild
gegen Unheil, gegen Unglück, gegen Ungemach.
Der Glaube macht nicht automatisch
glücklich, gelassen oder stark.

Es liegt ein leiser Trost,
sich des Gottes zu erinnern,
der keinen Namen hat, kein Bildnis will und keinen Tempel braucht.

Es liegt ein leiser Trost,
sich des Gottes zu erinnern,
der ohnmächtig, unverfügbar, dieser Unsicherheit so nahekommt.

Es liegt ein leiser Trost,
sich des Gottes zu erinnern (vielleicht gar mit andern zusammen),
der zu erahnen ist, wo immer Menschlichkeit sich ereignet.