Seelenheil und Gemeinwohl

Seelenheil und Gemeinwohl

Liebe hat eine gesellschaftlich-politische Seite.
Liebe heisst,
die Fremden nicht ausbeuten.
Nicht Löhne drücken.
Nicht Schwarzarbeiter ausnützen.

Liebe heisst,
die Witwen und Waisen nicht ausnützen.
Die wirtschaftlich Schwächsten nicht ausnützen.
Nicht tiefe Renten kürzen.
Nicht minimale Sozialleistungen kürzen.

Liebe heisst,
nicht Wucherzins nehmen.
Andern nicht mit Geldgeschäften das Lebensnotwendigste nehmen.
Nicht Länder mit Schuldendienst ausbluten lassen.
Nicht Länder mit Rosskuren bestrafen, welche die Ärmsten treffen.

Liebe hat eine individuell-persönliche Seite.
Liebe heisst, den Menschen gegenüber verantwortlich sein,
die den Weg kreuzen,
die anvertraut sind,
die zufällig angetroffen werden.

Liebe heisst, den Menschen gegenüber verantwortlich sein,
in Familie,
am Arbeitsplatz,
in Freizeit.

Liebe heisst, den Menschen gegenüber verantwortlich sein,
die am Boden sind,
die nicht mehr weiter wissen,
die an den Wegrändern des Alltags liegen bleiben.

Es gehört zusammen,
sich in der kleinen Welt kümmern
und gesellschaftlich-politisch handeln.

Oder in den Worten von Dom Helder Camara:
«Wenn ich den Armen Brot gebe, bin ich ein Heiliger.
Wenn ich ihnen sage, warum sie arm sind, bin ich ein Kommunist!“

30. Sonntag A: Ex 22; Lk 10