Verletzlich (Teil 1)

Verletzlich (Teil 1)

Verletzlich
ist das Leben,
und leise aufgehoben.
So kündet es diese Melodie seit alters.

Und die Texte dazu handeln
von nicht erwiderter Liebe:
«Mein Gmüt ist mir verwirret,
das macht ein Jungfrau zart,
bin ganz und gar verirret,
mein Herz das kränkt sich hart.»
So ursprünglich komponiert und getextet von Hans Leo Hassler (1564-1612)

Und die Texte dazu handeln
vom Nicht-mehr-leben-Wollen:
«Herzlich tut mich verlangen
nach einem sel’gen End;
weil ich hie bin umfangen
mit Trübsal und Elend.»
So der Text von Christoph Knoll (1563-1621)

Und die Texte dazu handeln
von Trost in schwierigen Momenten:
«Befiel du deine Wege
und was dein Herze kränkt,
der allerbesten Pflege
des, der den Himmel lenkt.»
So der Text dazu von Paul Gerhardt (1607-1676),
von Bach in der Matthäuspassion aufgenommen
.

Und die Texte dazu handeln
von unsäglichem Leid:
«O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron»

So derselbe Paul Gerhardt (1607-1676),
von Bach in der Matthäuspassion und in der Kantate BWV 159 aufgenommen.

Und die Texte dazu handeln
von ermutigendem Zuspruch:
«Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?»
So nochmals
Paul Gerhardt (1607-1676),
von Bach im Weihnachtsoratorium aufgenommen
.

Und die Texte dazu handeln
vom Weg durch alles Schwierige hindurch:
«Nun seid ihr wohl gerochen
an eurer Feinde Schar,
denn Christus hat zerbrochen,
was euch zuwider war.»

So Georg Werner (1589-1643),
von Bach im Schlusschoral des Weihnachtsoratoriums triumphal aufgenommen

Verletzlich
ist das Leben,
und leise aufgehoben.
So kündet es diese Melodie seit alters.

PS: Wer es gerne weniger klassich mag, der höre Paul Simons Version.