Ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn

Ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn

Gerhard Richter, einer der renommiertesten (und teuersten) zeitgenössischen Künstler, hat im Kölner Dom ein riesiges Glasfenster geschaffen. Vorbei scheinen die Zeiten, als man mit dem Vorurteil hausierte, von den Kirchen akzeptierte Kunst könne nur schlechte Kunst sein. Gerhard Richter hat auf sein Honorar verzichtet. Wohl auch weil ein Kirchenraum eine eigene Qualität hat:
Da kommen Sehnsucht, Hoffnung, Enttäuschung, Wut, Langeweile und Emotionen zusammen.
Da kommen Menschen zusammen, die sich sonst nicht begegnen.
Da treten Menschen ein, um zu beten, zu staunen, um einen stillen Moment zu geniessen, um Kraft zu schöpfen, um Gottesdienst zu feiern, um aufzuatmen, um einfach da zu sein.
Da ist ein Ort, wo es ganz einfach still ist, wo keine Dauerberieselung stattfindet.
Da ist ein Ort, der keinen Eintritt kostet, der für jeden und für jede offen ist und niemand muss etwas tun, bekennen, erfüllen oder leisten.
Da ist ein Ort, der nicht jede Saison neu mit Deko und Events aufgepeppt werden muss.
Da ist ein Ort, ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn.