Vom Verbinden und Trennen

Vom Verbinden und Trennen

Unsicher ist das Leben.
Ein Gang auf dem Wasser – sagt ein biblisches Bild.

Unsicher ist das Leben. 
Wem es zu bunt wird, neigt zu schwarz-weiss.

Unsicher ist das Leben.
Zahlreich sind diejenigen, die mit lebenszerstörender Trennung daraus Kapital schlagen.
Auch im Christentum:

Es ist ein Verrat, wenn Gott und Mensch getrennt werden.
Wenn etwa gesagt wird,
Gott habe Kirchengesetze verordnet
und die Menschen sollen die Finger davonlassen.

Es ist ein Verrat, wenn Kirche und Welt getrennt werden.
Wenn etwa gesagt wird,
in gesellschaftspolitischen Fragen
sollen sich die Kirchen nicht äussern.

Es ist ein Verrat, wenn zwischen Gläubigen und Ungläubigen ­getrennt wird.
Wenn etwa gesagt wird, 
dass eine Weltanschauung
im Besitz der alleinigen Wahrheit sei.

Wenn so getrennt wird,
dann wird derjenige verraten,
der die Menschen und die Linderung ihrer Not ins Zentrum gestellt hat.

Wenn so getrennt wird,
dann wird derjenige verraten, der gesagt hat,
dass der Gottesglaube sich zeige im Verhalten den Menschen und dem Besitz gegenüber.

Wenn so getrennt wird, dann wird derjenige verraten,
der von den Menschen und der Welt
als Ort des Göttlichen gesprochen hat.