Pfingstwiesel und Pfingstmohn

Pfingstwiesel und Pfingstmohn

Taube, Feuer, Sturm, Wasserströme – sind bekannte Pfingstsymbole, seit Jahrtausenden. Wer aber kennt das Pfingstwiesel und den Pfingstmohn? An Pfingsten letzten Jahres sind sie mir begegnet. Frühmorgens, noch vor der Tageshitze. Auf dem Belpberg.
Das Wiesel kaum zu sehen, so schnell quert es den Weg. Kaum erblickt, ist es bereits wieder verschwunden. Es ist nicht zu zähmen, bringt weder Ostereier wie der Osterhase, noch Grittibänzen wie der Vorbote von Weihnachten. Nichts bringt es mit, taucht auf, um gleich wieder zu verschwinden. So wie auch die Ahnungen der Menschen nur flüchtig sind. Da und dort aufblitzend. Dass da Gottes Geheimnis sich zeigt mitten unter und in den Menschen. Und kaum erahnt, ist es auch schon wieder weg. Wie das Pfingstwiesel.
Der Mohn am Wegrand, leuchtend in der Morgensonne. Die Blätter hauchdünn, Licht durchflutet, in Feuerrot getaucht. Einfach da am Wegrand, nicht um etwas zu bewirken, nicht um für etwas da zu sein, nicht um etwas zu erreichen, einfach da, nur schön, einfach schön. So wie auch Momente der Ahnung des Göttlichen einfach da sind, als Jetzt, ohne Zweck, ohne Ziel, einfach da, einfach schön. Wie der Pfingstmohn.