Götzendienst

Götzendienst

1. Grundhaltungen und Werte in Beziehungen sind Verlässlichkeit, Wertschätzung und Vertrauen.

2. Um diese Grundhaltungen und Werte zu schützen, bilden sich Normen, Regeln und Lebensformen heraus.

3. Die Bedingungen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft verändern sich und es werden neue Erkenntnisse gewonnen*.

4. Wenn sich das Zusammenleben verändert und neue Erkenntnisse gewonnen worden sind, dann müssen Normen, Regeln und Lebensformen angepasst werden, damit sie die Grundhaltungen und Werte weiterhin ausreichend schützen.

5. Wer sich weigert, Normen, Regeln, Lebensformen anzupassen, um die Werte und Grundhaltungen angemessen zu bewahren, der schadet den Menschen, missachtet deren Erfahrungen und setzt eben diese Werte und Grundhaltungen aufs Spiel. Oder theologisch gesprochen: Wer behauptet Normen, Regeln, Lebensformen seien gottgegeben unveränderbar, stellt in einem bestimmten Zusammenhang entstandene und von Menschen formulierte Regeln über alles und betreibt damit Götzendienst.

* zum Beispiel hat in Mitteleuropa die Kleinstfamilie die Grossfamilie mit mehreren Generationen unter einem Dach abgelöst, ist die Lebenserwartung erheblich gestiegen, wird Homosexualität als eine geschlechtliche Orientierung neben andern angesehen, wird die Sexualität nicht mehr nur unter dem Aspekt der Fortpflanzung betrachtet usw.