Die Sorge

Die Sorge

Das Kar in der Karwoche kommt vom mittelhochdeutsche kar, was „Trauer, Klage“ bedeutet, gotisch meint kara  „Sorge, Kummer“, dem entspricht englisch care, was „Kummer, Sorge“ heisst.
Auf der Hand ist es, nicht nur den sich Sorgenden, Trauernden und Klagenden,
sondern genauso allen Sorgenden eine Plattform zu geben.

In den Geschichten der Karwoche, sind es die,
welche das Pesachmahl vorbereiten,
welche die Füsse waschen,
welche das Schweisstuch reichen,
welche das Kreuz tragen helfen,
welche ohnmächtig unter dem Kreuz ausharren,
welche  den Leichnam Jesu abnehmen
und am Ostermorgen salbend einen letzten Liebesdienst vorhaben.

In den Alltagsgeschichten sind es die,
welche kochen und den Tisch decken,
welche Berge von Wäsche bewältigen,
welche das aufgeschürfte Knie verarzten,
welche zum Untersuch ins Spital begleiten,
welche Nachtwache bei dem Sterbenden halten,
welche die unangenehmsten Arbeiten übernehmen
und nach schweren Zeiten telefonierend einmal nachfragen.

PS: Der Wert der unbezahlten Arbeit in der Schweiz beläuft sich auf 401 Milliarden Franken im Jahr (62% durch Frauen, 38% durch Männer). Nimmt man den Wert dieser unbezahlten Arbeit in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung auf, so macht die unbezahlte Arbeit 41% der gesamten Wertschöpfung aus (Bundesamt für Statistik, 2015).