Zu wenig und zu viel

Zu wenig und zu viel

Den Tausenden um Jesus fehlt das tägliche Brot
und im Palast des Herodes wird üppig getafelt.
Die Menschen in der Grafschaft hungern
und auf Elisabeths Wartburg sind die Kornspeicher übervoll.
Millionen weltweit wissen nicht, was morgen essen,
und in der Kehrichtanlage landen Tonnen von Nahrungsmitteln.

Da ist zu viel und dort ist zu wenig. Was nun?
Die alte Geschichte von der Handvoll geteilter Brote und Fische erzählt:

Dass jeder nur für sich schaut,
dass alle nur an sich denken,
das ist keine Lösung,
weil sie die Schwächsten im Stich lässt.
(wegschicken, damit alle sich Brot kaufen)

Dass man die Verteilung an Spezialisten delegiert,
dass man allein eine technische Verbesserung überlegt,
das ist keine Lösung,
weil so Veränderung ohne Beteiligung angestrebt wird.
(mit Silbermünzen Brot für die Menge kaufen gehen)

Dass nach dem starken Mann, der starken Frau gerufen wird,
nach jemandem, der alles richtet,
das ist keine Lösung,
weil Alleinherrscher eine breite Blutspur durch die Weltgeschichte hinterlassen haben.
(Jesus flieht, als sie ihn zum König machen wollen)

Da ist zu viel und dort ist zu wenig. Was nun?
Die alte Geschichte von der Handvoll geteilter Brote und Fische erzählt:

Es hilft weiter,
sich in Gruppen zusammenzusetzen,
sich in Gemeinschaften zu organisieren.

Es hilft weiter,
das, was da ist, zu beachten,
dankbar zu schätzen.

Es hilft weiter,
wenn alle das beitragen, was sie können:
nichts ist zu wenig, nichts ist zu unbedeutend.

Geteilt reicht es für alle und für noch viel mehr.
Aus dem Zuviel der einen und dem Zuwenig der andern
wird ein Mehr-als-genug für alle.
Wenn das kein Wunder ist.

(Hl. Elisabeth, Mk 6, Joh 6)