Unvernünftig

Unvernünftig

Wer Weihnachten als religiöses Fest feiere,
habe ein
unvernünftiges,
irrationales,
unaufgeklärtes
Weltbild (so war es dieser Tage zu lesen).

Einverstanden, die biblische Weihnachtserzählung fordert heraus,
Position zu beziehen,
Stellung zu nehmen,
Farbe zu bekennen.

Die biblische Weihnachtslegende hält fest:
Die Zukunft liegt
nicht bei der militärischen römischen Grossmacht,
nicht bei der Willkür des Herodes,
nicht bei Unterdrückung von Menschen
– sondern in der wehrlosen Liebe.

Die biblische Weihnachtsgeschichte sagt:
Es ist sinnvoll, sich für Gerechtigkeit einzusetzen,
auch wenn einem dafür kein behaglicher Platz bereitet wird,
auch wenn einem da Türen verschlossen bleiben,
auch wenn man dabei aussen vor bleibt.

Die biblische Weihnachtserzählung erinnert:
Die Vision, dass alle am Tisch Platz finden und genug zum Leben haben,
ist an keine Religion gebunden,
ist an keine Herkunft gebunden,
ist – einem Stern gleich – allen zugänglich.

Wenn all das
unvernünftig,
irrational,
unaufgeklärt wäre,
dann wäre Krieg führen rationales Handeln,
dann wäre ausbeuten von  Mensch und Umwelt vernünftiges Tun,
dann wäre erbarmungsloser Konkurrenzkampf aufgeklärtes Verhalten…