Nicht mehr, nicht weniger

Nicht mehr, nicht weniger

Ich glaube nicht,
dass Gott so hörbar spricht, wie Menschen sprechen.
Ich glaube nicht,
dass Gott in die Welt eingreift, wie ein Zauberer.
Ich glaube nicht,
dass Gott sichtbare Anweisungen gibt, was zu tun oder zu lassen ist.
Ich glaube nicht,
dass Gott mysteriös Naturgesetze ausser Kraft setzt.

Gotteserfahrung ist immer gedeutete Erfahrung.
Staunen über die Schönheit,
fertigwerden mit einem grossen Leid,
überwältigt sein von der Liebe,
getragen sein in einem schwierigen Moment,
hoffen in einer ausweglosen Situation,
sich einsetzen trotz allem.

Da ist nicht ein „Mehr“ sichtbar
und es geschieht nicht etwas „Sensationelles“.
Gotteserfahrung ist die Deutung menschlicher Erfahrung
als geschenkt,
als unverfügbar,
als sinngebend trotz allem.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.