Wie weiter?

Wie weiter?

Wie weiter,
wenn an einem Ort ein Verbrechen geschieht?
Wie weiter,
wenn in einer Stadt sich ein Amoklauf ereignet?
Wie weiter,
wenn in einem Gebetshaus ein Anschlag verübt wird?

Resignieren und aufgeben?
Sich abschotten und sich zurückziehen?
Zu Vergeltung schreiten und zu Gewalt greifen?

Damals nach dem Tod des Nazareners
hätten sie aufgeben können,
hätten sie sich zurückziehen können,
hätten sie zu Gewalt greifen können.

Damals nach dem Tod des Nazareners
haben sie die Türen geöffnet,
haben sie den Kontakt gesucht,
haben sie sich der Umgebung zugewandt.

Und werden – kaum zu glauben –
gehört und beachtet.
Und kommen – kaum zu glauben –
in Kontakt und Beziehung.
Und geraten – kaum zu glauben –
in Dialog und Austausch.

Nach einem Verbrechen,
nach einem Anschlag,
nach einer Verfolgung,
gibt es nicht nur den Weg der Resignation,
gibt es nicht nur den Weg der Abschottung,
gibt es nicht nur den Weg der Vergeltung.

Es gibt auch den Weg,
leise sich zu öffnen,
sachte das Gespräch zu suchen,
vorsichtig sich der Umgebung zuzuwenden.

Das ist kaum zu glauben.
Das ist fast nicht zu verstehen.
Das ist schwer zu begreifen.
Das ist Pfingsten.

(Pfingsten 2018; Apg 2, Joh 20)