Leitungskultur

Leitungskultur

Acht Erfahrungswerte von Führung,
gewonnen aus der Tätigkeit in der Leitung von Pfarreien,
teilweise und möglicherweise auch übertragbar in andere Bereiche.
(Die Reihenfolge ist zufällig.)

1. Um kompetent zu führen,
braucht es klare Abläufe, einsichtige Zuständigkeiten und verlässliche Vereinbarungen.
Klarheit ermöglicht professionelle Arbeit.

2. Um einen Lebensraum mitzugestalten,
braucht es ein Netz von Kontakten und Beziehungen.
Das geht nur mit kontinuierlicher Aufbauarbeit.

3. Um die Qualität von Leitung zu beurteilen,
braucht es einen längeren Zeitraum.
Kurzfristig viele Dinge anreissen, ist keine Kunst; für die Kulisse arbeiten auch nicht.

4. Um in einer Institution zu arbeiten, mit deren Image es nicht zum Besten steht,
braucht es einen langen Atem.
Vertrauen lässt sich nur durch tägliche Kleinarbeit aufbauen.

5. Um weiterzukommen und die Qualität der Arbeit zu verbessern,
ist Kritik in ihren verschiedensten Formen radikal ernst zu nehmen.
Dabei ist das direkte Gespräch unabdinglich.

6. Um professionell zu arbeiten,
braucht es Stoppsignale, wenn irgendwo nachlässig gearbeitet wird.
Probleme lösen sich nicht durch aussitzen.

7. Um nachhaltig zu führen,
sind Schwierigkeiten, Konflikte, Unzufriedenheiten unmittelbar anzugehen.
Sie unter den Teppich zu kehren, ist Führungsverweigerung.

8. Um möglichst unvoreingenommen und umsichtig zu leiten,
braucht es eine distanzierte Nähe zu den Menschen.
Private Freundschaften haben ihren Platz ausserhalb des zu leitenden Sektors.

PS: In die Texte auf wortimpuls.ch fliessen auch Erfahrungen aus meiner Tätigkeit in der Pfarreileitung ein. Für Interessierte, was in einer Schweizer Diasporapfarrei so geschieht, hier der Link zum Jahresbericht 2023 aus meinem pfarreilichen Wirkungsfeld.