Trauer-Geographie

Trauer-Geographie

Die einen sind auf dem Trauerweg dort,
wo die Frauen in der Ostergeschichte vor dem Grab stehen.
Da ist keine Hoffnung mehr,
alles begraben,
alles zu Ende.
Und alles lastet, schwer wie ein grosser Stein.

Die andern sind auf dem Trauerweg dort,
wo die Frauen in der Ostergeschichte auf hell gewandete Boten treffen.
Da sind andere da,
welche ein gutes Wort haben,
unaufdringlich klärende Hinweise.
Und ein neuer Anfang wird in Aussicht gestellt.

Wieder andere sind auf dem Trauerweg da,
wo die Frauen in der Ostergeschichte zurück nach Galiläa gehen.
Da ist die Trauer nicht mehr allgegenwärtig,
nicht mehr das alles Bestimmende,
dann und wann leise noch da.
Und langsam kehrt ein neuer Alltag ein.

Wo immer sich Menschen in dieser Trauer-Geographie bewegen,
die Ermutigungen gelten,
dass Unüberwindliches weggewälzt werden kann,
dass Menschen erhellend weiterhelfen
und dass es Wege gibt in einen neuen Alltag.

(Allerseelen 2015, Mk 16)