Radikal

Radikal

Voraussetzung für das Christsein – so die Schriften – sei,
– die Familie gering achten,
– bereit sein, gewaltsam zu sterben,
– auf Besitz verzichten.

Eine radikale Gruppe.
Eine fundamentalistische Religionsgemeinschaft.
Eine fanatische Sekte.

Nachvollziehbar bei den Nachfolgern des Wanderpredigers,
die Familie verlassend,
vom Kreuzestod bedroht,
den Besitz zurücklassend.

Nachvollziehbar bei den frühen Christen,
schräg angesehen in der Familie,
von Verfolgung bedroht,
den Besitz der Gemeinde anvertrauend.

Nachvollziehbar bei Christen in vielen Ländern weltweit,
von der eigenen Familie ausgeschlossen,
staatlich verfolgt,
gesellschaftlich benachteiligt.

Aber hier in der Schweiz?
Wer auf den Spuren Jesu
die andern im Blick behält,
die Natur nicht ausser Acht lässt,
und Aufrichtigkeit und Grossherzigkeit hoch hält,
der muss nicht gerade die Familie gering achten,
der muss nicht gerade mit dem Tod rechnen,
der muss nicht gerade auf Besitz verzichten.
Aber
dass Familienbeziehungen deswegen schwierig werden können,
dass Benachteiligungen daraus entstehen können,
dass Ansehen und Karriere darunter leiden können,
das ist leicht möglich.

(23. Sonntag C; Lk 14)