Halunken gewinnen

Halunken gewinnen

Liebende leiden und Hinterhältige leben sorglos.
Anständige sind in Not und Gewalttätige leben im Luxus.
Rücksichtsvolle haben es schwer und Betrüger geniessen das Leben.

Warum?
Die Frage tönt hinaus in die Welt.
Die Frage bleibt gestellt.
Die Frage bleibt unbeantwortet.

Die Hoffnung,
dass zwischen Recht und Unrecht unterschieden wird,
dass die Spreu vom Weizen getrennt wird,
dass die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht,
ist keine Vertröstung.

Die Hoffnung,
dass die Täter nicht für immer über die Opfer triumphieren,
dass das Unrecht nicht auf ewig das Recht besiegt,
dass die Gewalt nicht für allezeit über die Liebe siegt,
ist keine Vertröstung.

Die Hoffnung,
dass es sinnvoll ist, das Gute zu tun, auch wenn es keinen Applaus bringt;
dass es sinnvoll ist, einander Sorge zu tragen, auch wenn sich das nicht auszahlt;
dass es sinnvoll ist, für Gerechtigkeit einzustehen, auch wenn das Unrecht stärker ist,
ist keine Vertröstung.

Hoffnungsvoll hier und heute das tun, was zu tun ist,
ist die praktische Antwort auf die Frage,
warum Gerechte leiden und Halunken sorglos leben.

(33. Sonntag C, Ps 73, Mal 3)