
Einsamkeit
Wenn Einsamkeit zum Leben gehörte, einfach so.
Selbstverständlich oder gar unverzichtbar.
„Und wenn wir wieder von der Einsamkeit reden,
so wird immer klarer, dass das im Grunde nichts ist, was man wählen oder lassen kann.
Wir sind einsam. Man kann sich darüber täuschen und tun, als wäre es nicht so.
Das ist alles. Wie viel besser ist es aber, einzusehen, dass wir es sind, ja geradezu davon auszugehen.“ – schreibt Rilke.
Und von Menschen, die einander sehr nahe sind, redet er davon,
dass „jeder den andern zum Wächter seiner Einsamkeit bestellt.“
Allein sein,
in vielem auf sich selber geworfen zu sein,
Entscheide bei aller Unterstützung selber treffen zu müssen,
Schwieriges bei aller Hilfe selbst bewältigen zu müssen,
es gehört dazu.
Einsamkeit als Teil jedes Lebens,
Klarheit schaffend,
hellhörig machend,
Impulse gebend.
Nicht von ungefähr wird vom Mann aus Nazareth berichtet,
er habe vor seinem öffentlichen Wirken eine Zeit der Einsamkeit durchlebt.