Pfingst-Wunden

Pfingst-Wunden

Jesus – ein tödlich Verwundeter
mit schlimmen Wunden an Händen und Oberkörper.
Thomas – ein innerlich Verletzter,
schockiert vom Verlust eines geliebten Menschen.

Es geht nicht ohne Wunden.
Nicht ohne äussere Verletzungen wie etwa
Wunden oder Gebrechen.
Nicht ohne innere Verwundungen wie etwa
verlassen werden oder nicht geschätzt werden.

Es geht nicht ohne Wunden.
Sie machen das Leben schmerzvoll zur Last,
wollen bisweilen nicht heilen.
Wunden sind, wo immer möglich, zu behandeln.
Schmerzen sind, wann immer möglich, zu lindern.

Es geht nicht ohne Wunden.
Das Schwache und das Verletzte gehören dazu.
Niemand ist unverletzlich und immer nur stark.
Das anzunehmen kann feinfühlig machen,
kann verständnisvoll machen.

Es geht nicht ohne Wunden.
Nicht wenige machen erlittene Verletzungen
zur Lebensaufgabe.
Nicht wenige machen ihre Wunde
zum Beruf.
Wenn etwa der als Kind Scheue Pressesprecher wird.
Wenn etwa die als Kind Gemobbte Lehrerin wird.

Ohne Wunden geht es nicht.
Pfingsten wird,
wo Wunden behandelt werden,
wo Wunden verständnisvoll machen,
wo Wunden neue Lebenswege eröffnen.

(Pfingsten A 2017, Joh 20)