Alles ganz anders

Alles ganz anders

In der Erzählung von Adam und Eva

ist nirgends die Rede von der Frau als Assistentin oder Gehilfin –
es geht vielmehr um ein gleichwertiges Miteinander;

ist nirgends ist die Rede von einer Rippe, aus der ein Mensch geformt wird –
es wird von einer „Seite“ gesprochen, wie bei zwei gleichen Flügeln einer Türe;

ist nirgends die Rede davon, dass denken schlecht sei –
zu erkennen, was Leben hindert und fördert, ist etwas Gutes;

ist nirgends die Rede davon, dass der Körper minderwertig sei,
das Thema ist vielmehr die eigene Verletzlichkeit und Begrenztheit;

ist nirgends die Rede von der Verführung zum Bösen –
das Thema ist vielmehr das Abschieben der Verantwortung;

ist nirgends die Rede, dass der Mensch sinnlos ausgeliefert ist –
das Thema ist vielmehr, das Aufgehobensein in aller Widersprüchlichkeit.

In der Erzählung von Adam und Eva geht es nicht um die ersten Menschen,
sondern um Grundlegendes, was die Menschen ausmacht:
Menschen sind auf Gemeinschaft angewiesen.
Menschen sind gleichberechtigt.
Menschen können Verantwortung übernehmen.
Menschen sind verletzlich.
Menschen sind versucht, Verantwortung abzuschieben.
Menschen können mit der Widersprüchlichkeit der Welt umgehen.