Tote erwecken

Tote erwecken

Väter, Mütter erleben es: Ein Sohn, eine Tochter stirbt.
Viele erleben es: Ein naher Mensch stirbt.
Und niemand bringt ihn zurück,
niemand erweckt ihn zu neuem Leben.
Da ist keiner, der wieder lebendig macht,
da ist keiner, der ihn wieder zurückholt.

Jesus habe Tote erweckt, erzählen sie. Wie das?
Möglich, dass der Erweckte nicht wirklich tot war.
Möglich, dass das Totsein übertragen gemeint ist: leblos, ohne Liebe, ohne Beziehung.
Möglich, dass die heilenden Fähigkeiten von Jesus orientalisch erzählend übertrieben werden.
Unwahrscheinlich, dass Naturgesetze ausser Kraft gesetzt werden.

Jesus habe Tote erweckt, erzählen sie. Wie das?
Klar ist,
es gibt die unsägliche Not von Vätern und Mütter, die ihre Kinder sterben sehen,
es gibt die Not von Vätern und Mütter, deren Beziehung zu den Kindern abbricht,
es gibt die Not von Menschen, die andere viel zu früh hergeben müssen.

Klar ist,
es gibt Menschen, die sich von solcher Not berühren lassen,
es gibt Menschen, die tun, was in ihren Möglichkeiten steht,
es gibt Menschen, die andern neue Lebensmöglichkeiten auftun.

Klar ist,
das ist nicht einfach machbar,
darüber ist nicht einfach zu verfügen,
das ist einfach dankbar anzunehmen, wo es geschieht.

(10. Sonntag C, 1 Kön 17, Lk 7)